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Spruch zum Wochenende: 3. Advent

Gestern, ein hektischer Tag – draußen schien die Sonne, drinnen knirschte es die letzten Stunden vor dem Urlaub „im Gebälk“ – wie man so schön sagt. Der eine bringt meine Planung ins Wanken, etwas wird abgesagt und ich muss spontan umkoordinieren, Kunden, die nicht erreichbar sind, eine Entscheidung, die mir nicht leicht fällt, die aber aus Effizienzgründen notwendig ist, die angefangene Übergabe muss noch mal komplett überarbeitet werden …

Dann los, die Weihnachtsfeier wartet. Und plötzlich durfte ich ruhig werden. Der Kopf wurde leer, die Augen groß, ein schönes Staunen, Freude machte sich breit. Ich konnte den Abend oder besser die Nacht mit den Kollegen so genießen, was haben wir gelacht, was ging es uns gut.

Das Herz war randvoll, Danke für die tollen Menschen, mit denen ich arbeiten darf. Es hat zum Abschluss dieses sicher nicht immer einfachen Jahres so gut getan – und wir wurden so verwöhnt.

Zu unseren Gesprächen und zum Abend insgesamt passen diese Worte als Spruch zum Wochenende:

„Das Geheimnis der Weihnacht besteht darin, dass wir auf unserer Suche nach dem Großen und Außerordentlichen auf das Unscheinbare und Kleine hingewiesen werden.“ (Unbekannt)

Ein schönes 3. Adventswochenende euch allen

Das mit der Ernte aus dem eigenen Garten 

Im Unterschied zum Leben auf dem Land haben die wenigsten Stadtmenschen einen eigenen Nutzgarten. Nach vielen erfolglosen Versuchen auf dem Balkon hab ich aufgegeben und bin von Herzen dankbar für den Wochenendlandsitz. Schon vor Jahren hab ich auf dem elterlichen Bauernhof ein Kräuterbeet angelegt und freue mich den Sommer über jedes Wochenende über die gesunden „Einkaufstouren“ in Mutterns Beeten.Die Montags-Sportfreundin hat sich 2017 dagegen einen der begehrten Münchner Krautgärten gesichert – und pflanzt dort mit Leidenschaft und Energie. Salat, Kohlrabi, Radieserl, Erbsen, Bohnen, … Da ich ja aktuell Bänderriss-bedingt nicht so „richtig“ Nordic Walken kann haben wir einen unserer Sportmontage kürzlich im Krautgarten im Münchner Südwesten verbracht.Das war vor allem einmalig schön – so in der Abendstimmung durchzulaufen. Es duftet himmlisch, viele haben nicht nur Gemüse und Salat angebaut sondern zwischendrin findet sich auch das ein oder andere Blümchen. Da „muss“ man Bilder machen, auch wenn sie den Geruch nicht einfangen können …Die Arbeit im Krautgarten ist hart, aber auch meditativ. Organisiert wird, dass der Bauer das Feld einmal im Frühjahr für alle Parzellen herrichtet. Danach darf jeder sein Land selbst bearbeiten, bepflanzen, Unkraut jäten, Schädlinge wie den Kartoffelkäfer bekämpfen. Erlaubt sind nur einjährige Saaten, aber das lässt schon eine recht große Auswahl zu.Die beiden Mädels, die wir dort getroffen haben, unterstrichen einstimmig die tiefenwirksam-meditative Arbeit im Krautgarten – und alle waren sich einig, dass sie es als Kind nicht „so gern“ mochten, diese Gartenarbeit. Aber jetzt ist es ein willkommener Ausgleich. Und es schmeckt auch einfach so viel besser, wenn man es selbst gezogen, gepflanzt und umsorgt hat …?!So kams, dass ich also an einem schwülen Montag abend reife Erbsen vom Strauch gepflückt habe. Gar nicht mal so wenig. Die wurden seitdem sicher schon verkocht. Aber wer weiß: vielleicht darf ich ja heute Abend auch wieder mit? Irgendwas gibt’s in so einem Garten ja immer zu tun? Und wie hat sie so schön geschrieben: „Radieserl Samen: 60 Cent, Jahresmiete Krautgarten: 60 Euro, Erntehelfer: unbezahlbar.“

Münchner Krautgärten

Das mit den grünen Tomaten

Göttlich sind sie, die Abende, in denen wir als alte Freunde unterwegs sind. Gut essen, trinken und vor allem reden, lachen – und uns manchmal so richtig daneben benehmen. Genau so muss es sein. 2 Männer, 2 Frauen, im gleichen Alter. Uns verbindet nicht nur die Vergangenheit, wir schaffen es, in der Gegenwart verbunden zu bleiben und immer wieder neue Verbindungen zu schaffen. So vertraut wie alte Ehepaare, obwohl das Leben und unsere Alltage sich heute so sehr unterscheiden.

Wir haben übrigens noch nie hinterfragt, wie wir bei unseren Aufenthalten im Lokal wohl auf andere wirken mögen. Generell sind diese gemeinsamen Abende so intensiv, dass wir sie in jedem Umfeld gleich erleben, weil wir zusammen sind. Es gibt kein Annähern, Abklopfen, Abtasten. Auch wenn wir uns ein paar Wochen oder Monate nicht gesehen haben ist es, als ob ein Startknopf gedrückt wird. Das Drumrum wird nicht so beachtet. Die Kellner und Bedienungen sind manchmal ein kleines bisschen überfordert, uns zu verstehen, denn oft bestellt einer für alle, oder keiner, oder wir wissen es auch grade nicht …

Und dann genügt eine skurile Bemerkung, ab da sind wir nicht mehr zu halten. „Weisst schon, zwei Namen.“ „So ähnlich wie grüne Tomaten …“ und wir haben Schnappatmung und noch 5 Minuten später kommt von ganz tief unten wieder ein ansteckender Lacher hoch. Versteht keiner? Genau, das ist der Augenblick, die Aussage, das erste Kichern – und alle haben wir am nächsten Tag Muskelkater vom Lachen. Wobei, das wirkliche Highlight des letzten Treffens war die Feststellung, dass 3 von uns immer ungeschminkt, eine immer geschminkt ist. Wir nur testen können, wie sie ohne aussieht, wenn wir morgens nebeneinander im Bett aufwachen, sie das nicht wollte – und die aufmunternde Erklärung unseres Uraltfreundes, dass das echt nicht so schlimm sein könne, weil er ja morgens IMMER wie ein frisch exolodierter Meisenknödel aussehe …

Ja, ich lache schon wieder. Und keiner kann das verstehen, der nicht dabei war. Kennt trotzdem (hoffentlich) jeder von uns? Genauso ist es, das ist das Besondere an alten Freundschaften. Und deshalb sollten sie gepflegt werden, sie bringen nur uns zum Lachen. Und tun sooo was von gut.

Das mit dem blauen Auge

Ist gerade wortwörtlich zu nehmen. Meine Mama hat nämlich zwei. Blau unterlaufene Augen. Sie gehen auf eine große Platzwunde auf der Stirn zurück. Die Donnerstag Abend von einem Notarzt so vernäht wurden, dass eine heftige Blutung gestoppt wurde. Sie wurde nämlich beim Überqueren einer Straße von einem Auto „angefahren“. Ehrlich gesagt, ganz genau weiß keiner, was und wie passiert ist. 

Sie war mit ihren Schulfreundinnen zu einem Nachmittag im Café verabredet. Es wurde recht spät, aber die Mädels hatten immer noch nicht ausgeratscht. Also mussten sie auch noch auf dem Weg zum Parkplatz letzte wichtige Informationen austauschen. Und haben im Entenmarsch die Straße überquert. Plötzlich gab es einen lauten Knall, die Mama lag irgendwie, kam selber wieder auf die Beine, bluüberströmt. Plötzlich stand dann ein schlotternder Autofahrer, der immer wieder beteuerte, dass er sie nicht gesehen habe … 

Ums Eck ist eine Arztpraxis, sie wurde behandelt und genäht. Der Schock saß bei allen tief. Die Damen haben dann übrigens nicht angerufen und Bescheid gegeben, sie haben geklingelt, die Mama im Dunkeln versteckt und meinen Vater „vorgewarnt“. Die ist – immer noch unter Schock – direkt ins Bett. Die Platzwunde ist sehr groß, deswegen hat das noch lange nachgeblutet. Aber zwischenzeitlich ist sie „vogelfrisch“, die ausgiebige Analyse und Ausdeutung ist eingeläutet, sie saß schon viel zu lang am Telefon, zwecks Nachbesprechung.

Blöd nur, dass gestern die Tochter (übrigens bin ich die Tochter, der gerne übel wird, wenn ein anderer sich wehtut) beim Verbandswechsel dabei war. Und ich habe deutlichst gehört, was der Doktor über Ruhe geben und sich schonen gesagt hat. Insofern werd ich sie auch heute auf die Couch verbannen, damit sie sich erholen kann.

Zusammenfassend bedanken wir uns bei der Horde von Schutzengeln, die aktiv waren – und sind glücklich, im wahrsten Sinn des Wortes mit eben zwei blauen Augen davongekommen zu sein.

Achso – das Bild der blau zugeschwollenen Augen ist laut Meinung der bezaubernden Nichte halt ein Bild der zugeschwollenen Oma, erspar ich euch trotzdem. Und zeig das Bild vom Unfallort, da ist rundrum überall Blut, also echt schwer, zu sagen wo wie was warum …