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Unterwegs im Lager: Momentaufnahmen von der Landshuter Hochzeit 2017



An den Wochenenden der Landshuter Hochzeit füllt sich das Lager im Zehrplatz mit mittelalterlichem Leben. Festlicher Schmuck und Blumen zieren jeden und alles. Die Kostümierten sind durch einen Zaun von den Zuschauern getrennt, wird oft abfällig mit "Wie im Zoo" verurteilt, ermöglicht aber vor allem uns Zuschauern einen Blick aufs mittelalterliche Treiben ohne Jeans und Kameras. Hab ja schon mehrfach geschrieben, dass ich es gut finde, wie getrennt wird zwischen mitwirkenden Rollen und Gästen.


Überall wird Feuer entzündet, das normale Volk ebenso wie die Zigeuner beginnen mit den Vorbereitungen fürs festliche Mahl. Doch halt, auch andere Hausarbeiten müssen noch rechtzeitig vor dem großen Fest erledigt werden. Eine Zigeunerin flickt das zerrissene Hemd des Herrn Gemahl – soll doch nicht in Lumpen zu Herzogs Hochzeit gehen. Und dann verrät sie das Geheimns des Zapfens, das ist eine Art Nadelkissen, gotisch. Nur Nadeln und Faden stammen aus der Neuzeit.



Während die Erwachsenen das Essen vorbereiten, Tische decken, einen Schwatz halten genießen die kleinsten das Lager als riesengroßen Spielplatz …





Entdeckt …!
Am Pranger stehen – kann ich …


Hopp, hopp, hopp!

Komm mit, ich zeig dir was!

Ich glaub nicht, dass ich ein Fürst werden will, oder Papa?

Vielleicht werd ich Prinzessin, wenn ich groß bin?

Ich bin dran … nein ich, nein ich.

Lustig ist das

Auf einen Ratsch vorbeigekommen

Essen fassen

Schweinshaxe mit

Feierlich geschmückt

Und, wie dick dürfen die Scheiben vom Rollbraten heute sein?

sein?






Und mit etwas Glück gibt's einen Probierhappen über den Zaun gereicht – köstlich 😋

Das mit der Bilderflut

Meine Begeisterung für meine Heimat in Bildern, also ganz spezifisch meine Momentaufnahmen von der Landshuter Hochzeit 2017, darf ich in den kommenden Tagen auch auf diesem Instagram-Account teilen. Wer mag ist herzlich eingeladen, mich auf meinen Streifzügen durch die schönste Mittelalterstadt der Welt zu begleiten. 

Sonntagsfreude: Das kleine große Glück


Was war das für eine wunderbare Sommerwoche, was für ein herrliches Wochenende? Gut, wer Urlaub hat, hat gefühlt sowieso mehr von freien Tagen 😉 Aber trotzdem: wer aus unserer Neuzeit eintaucht ins Mittelalter kann von der Entschleunigung nur profitieren. Wie hat der Neffe der besten Freundin gestern so schön gemeint: „Ganz selten, dass ich schnell mal einen Blick aufs Smartphone werfen wollen würde …“ Miteinander reden, etwas vereinbaren, sich gegenseitig etwas ausrichten, klappt 2017 wie schon 1475. Und weil zu „Landshuter-Hochzeits-Zeiten“ überall in Landshut gefeiert wird verpasst man eh nix, weil man meistens mit netten Leuten zusammenkommt.


Freitag bin ich mit der bezaubernden Nichte etwas durch die Altstadt gelaufen, ehe wir uns auf der Schwedenwiese der Burg Trausnitz vor wirklich wunderschöner Kulisse von Fechtmeister Paulus Kal in die vielen unterschiedlichen Schlag- und sonstigen Techniken einführen lassen haben. Wie immer auf der LaHo haben die Verantwortlichen einige kleine Geschichte um die Fechtschule herum choreographiert: zwei Schüler des Fechtmeisters interessieren sich für ein Edelfräulein, raufen schließlich sogar ganz unritterlich und müssen von den Wachen getrennt werden. Der Sohn des Kaisers, Maximilian, sitzt zunächst unerkannt im Publikum, bis es ihn nicht mehr am Platz hält und er eine kleine Lektion durch Paulus Kal erhält …Hat uns beiden schon sehr viel Spaß gemacht, wenn nur nicht die Batterie des Nichten-Fotoapparats so schnell schlappgemacht hätte … musste ich eben „alles“ fotografisch festhalten 😉


Gestern waren wir alten Schulfreunde locker verabredet, übrigens wohl auf den Tag  25 Jahre nach dem Tag unserer Abi-Zeugnis-Verleihung? Hat einer der ehemaligen zumindest auf Facebook gepostet … In jedem Fall haben wir uns ab Mittags durch die Altstadt treiben lassen, von einem einigermaßen schattigen Tribünenplatz aus das bunte Treiben um uns herum beobachtet (ja, ich gebe zu, viele, unzählbar viele Fotos gemacht). Uns von Gauklern und Musikanten verzaubern lassen, Kostüme bewundert, den Neffen der besten Freundin, der 2017 Junker ist, sowieso …


Die kurze Regenpause hat erst die zufällige Begegnung mit einem alten Freund, dann eine Brotzeit in der Ritterschänke verkürzt – danach war es ein sich Treiben lassen am und über den Zehrplatz, Familie und Bekannte treffen, hinter dem Zaun das kostümierte Treiben beobachten, Menschen in ihren mittelalterlichen Rollen bewundern, Ratschen, Anhimmeln, sich einen Ausblick verschaffen – und dann doch etwas länger bleiben als gedacht, weil es einfach so schön ist. Ich hab tatsächlich ein paar Menschen getroffen, die ich nur alle 4 Jahre zur LaHo treffe, auch das war schön.


Heute morgen waren die beste Freundin und ich regenbedingt etwas weniger in der Altstadt unterwegs, als geplant, dafür hatten wir pünktlich zum Konzertbeginn der „Musik zu des Fürsten Hochzeit“ den letzten Regentropfen. Und eine wunderbare Akustik in der Residenz. Danke an die Mitwirkenden für den musikalisch-theatralischen Genuss, es war uns ein Fest.


Jetzt gerade spüre ich dem Treiben in Bildern nach, beim heutigen Umzug war der BR live dabei, wunderschöne Aufnahmen. Ich sitze noch etwas im Garten – denn morgen muss ich wieder arbeiten. Kaum zu glauben, wie schnell zwei kurze Wochen Urlaub vergehen? Trotzdem, es war eine schöne Zeit. Wer mag: mehr Bilder und Eindrücke folgen bestimmt auf Instagram. Himmel Landshut, tausend Landshut. Hallooo.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

#Heimatverliebt – Sommer in der Hallertau


Meine Heimatregion ist touristisch nicht überrannt – und gerade im Sommer im Verhältnis recht leer, da alle in die Ferien anderswohin fahren. Obwohl ich sagen muss: gerade in diesen Wochen ist es einfach herrlich schön bei uns. Einmal ist da die immer noch landwirtschaftliche Prägung, Wiesen werden gemäht, das Heu eingefahren. Die ersten Mähdrescher sind unterwegs. Es duftet überall nach Sommer. Kühe und Pferde grasen auf ihren Weiden. Dann haben wir rundherum viele Wälder, die Schatten spenden. Also ideal, um zu radeln oder auch bei großer Hitze spazieren zu gehen. Gibt auch mittlerweile ein schönes Radstreckennetz, einige Touren sind wirklich empfehlenswert. Genauso bietet es sich an, gemütlich auf einem „Roadtrip“ durch die Hallertau zu fahren, kurze Strecken, unterwegs in den Dörfern und Ortschaften anhalten und sich umschauen – das ist eine sehr entspannte Sommerfrische. Das gute Gefühl ist, dass hier vieles zu entdecken, aber wenig zu verpassen ist.


Besonders ist, dass in diesen heißen Wochen der Hopfen in den Gärten schnell nach oben schießt. Jetzt kommt die Blüte, kaum zu sehen, dann wächst auch schon die Hopfendolde heran. Das ist jetzt nicht so bunt und farbenfroh, wie etwa die Obstblüte. Aber unterwegs mal einen Blick in die facettenreich grünen Hopfengärten in unterschiedlichsten Stadien von Blüte bis hin zur Dolde werfen macht viel Spaß. Und bietet übrigens jetzt schon schön Schatten. Ach so: nur die weibliche Hopfenpflanze treibt die bekannte Dolde aus, die männliche ist nur zum Bestäuben da …


Und dann muss ich einfach mal sagen, dass die Hopfenregion so schöne Biergärten hat, dass es sich schon allein deshalb lohnt, hier mal eine Zeit zu verbringen, weil sie gerade im Sommer einladen, sie kennen zu lernen.

Über die Region hinaus bekannt sind:

Weniger bekannt, aber ebenfalls sehr zu empfehlen:

Und bestimmt noch viele viele mehr, denn: wer einen schönen Biergarten in der Region entdeckt sollte einfach anhalten und verweilen, jeder Ort in meiner Heimat hat seine schönen Ecken und Stellen.


Manchmal muss es für die Pause zwischendurch auch gar kein Biergarten sein. Die Holledau ist ein Hügelland. Unterwegs auf den Straßen und Wegen bieten sich immer wieder Rastplätze, oft mit einem Marterl, einer Bank und im Idealfall noch mit einem Baum für ein bisschen Schatten. Und immer mit einem einmaligen Ausblick auf die Region.


Und dann noch ein Wort zum Thema Baden gehen: ich habe bei der Biergartenempfehlung schon das Waldbad in Nandlstadt erwähnt, ein Naturbad mit schöner Liegewiese und schattenspendenden Bäumen. In der Umgebung sind zahlreiche Schwimm- und Freibäder, z.B. Wolnzach, Pfaffenhofen, Mainburg … Oft haben auch kleinere Ortschaften ein kleines Bad. Dazu kommen die Seen und Weiher. Am besten fragt man unterwegs, wo man am schönsten baden gehen kann, die Einheimischen werden sicher nicht ihre ganz geheimen Platzerl verraten, aber so einen groben Hinweis wirds schon geben 🙂
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Jule lädt zum Schreibprojekt „Heimatverliebt“, in diesem Monat lautet das Thema „Sommer in deiner Heimat“. Und der ein oder andere weiß es ja schon: ich mache gerade Sommerurlaub in der Heimat. Weils einfach so schön ist. Und weil es sich alle vier Jahre so herrlich mit einer Tradition verbinden lässt, die in der gleich an grenzenden Region Niederbayern beheimatet ist: der Landshuter Hochzeit 1475, die 2017 noch bis 23. Juli stattfindet … Mehr Heimatliebe aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.