Archiv der Kategorie: sonst vergess ichs

Besuchstag bei den Großeltern

Ich habe meine bezaubernde Nichte tatsächlich einen vollen Monat nicht gesehen. Zum letzten Mal an einem Tag mit Sonnenschein, dem 1. Mai, mit der bislang witzigsten Verabschiedung in unserer mittlerweile 2einhalbjährigen Geschichte: da ich einen Abend mit meiner Freundin Andrea geplant hatte und diese auf dem Weg nach Hause für Nichte und Schwester wohnt, haben wir an diesem wunderbaren Abend einen Konvoi mit 2 Autos gemacht. Ich vorneweg, mit mindestens einem Blick immer in den Besonderheiten der Umgebung und auffälligen Gesten, sobald links oder rechts Pferde, Kühe, Schafe oder sonstige „sehenswerte“ Dinge auftauchten. Meine Nichte im Kindersitz auf dem Beifahrersitz, von Abschiedsschmerz keine Spur, dafür glockenhelles Lachen und immer wieder „hinterher“ ….

Und dann der Termin heute, ein Wiedersehen am Regentag, meine Schwester hat sich im Urlaub einen üblen Hexenschuss eingeholt. Das Ziel war folglich, uns möglichst viel draußen aufzuhalten, mit Oma, Opa, Onkels – ohne die Mama. Was heute morgen tatsächlich für etwa eine Stunde geklappt hat, denn der Opa hat für seine Enkeltochter eine supertolle Schaukel gebaut, mit der sie im wahrsten Sinn des Wortes beinahe in den Himmel hinauf kommt. Ich hab heute einmal mehr ihren Mut bewundert, sie hat echt kein Schiss, im Gegenteil, sie hält sich dann einfach gut fest, schaut kurz verschreckt, aber spätestens, wenn sie wieder Blickkontakt hat lautet die einzige Bitte „mehr, schneller, wilder!“

Am Nachmittag hats teilweise so geschüttet, dass wir froh waren, dass es Nachmittagsschlaf und später die unendlichen Möglichkeiten eines alten Bauernhauses gab. Puh, meine Stadtwohnung wäre heute einem Gefängnis gleichgekommen. Ein großes Dankeschön auch an die beiden Hauskatzen, die uns immer in langweiligen Augenblicken gerettet haben. Und Duplo oder grosse Legosteine, mit denen man vom Turm über Häuser, Ställe oder Kirchen einfach alles bauen kann, sogar einen Zug. Nicht zu vergessen die Stühle, den Tisch, ein paar Decken und Kissen, alles was man für Verstecken braucht, wenn’s nach meiner Nichte geht.

Eben waren wir noch bei den Kühen im Stall, uns wurde die dankenswerte Aufgabe übertragen, das Jungvieh zu versorgen. Sie hat gearbeitet, ich aufgepasst. Wir waren beide so was von fleißig, die beiden Kälbchen bekommen wahrscheinlich eine Kolik, so gut sind sie gefüttert worden. Und: heute ist Fräulein V. ohne jede Scheu herumgewuselt, sogar hinter den grossen Kühen lang. Normalerweise ist sie im Stall klein mit Hut, will getragen werden, hat ordentlich Respekt. Ja, ich finde, in den letzten 4 Wochen hat sie einen ordentlichen Wachstumsschub gemacht. Das geht so schnell…

Sonntag morgens im Wald

Eben hab ich meine morgendliche Runde durch den heimischen Wald gedreht. Warum hab ich da eigentlich nie eine Kamera (wahlweise in echt oder iPhone) dabei? Ganz konkret: ich habe unterwegs ein Kleinstfußballfeld entdeckt. Zwei Toräste, dazwischen eine Spielfeldlinie aus dünnem Ast, drum rum Moos und Gras, fast wie äußerst bequeme Tribünen. Hm, und jetzt meine Frage an alle Patenkinder, Kinder und Kinderseelen: spielen die Mäuse im Wald heimlich Fußball, vielleicht sogar Liga, Meisterschaften und Champions-League? Und im Finale trifft FC Feldmäuse auf BV Waldmaus? Schönen Sonntag – und ab sofort To-Do-Liste fuer mich: immer irgendeine Kamera einstecken.

Verstecken spielen

Manchmal brauchts nicht viel – und genau das Einfache macht trotzdem mehr Spaß, als alles, was man auf der Welt für viel Geld an Spielzeug und Entertainment kaufen könnte. Im Moment liebt die süßeste aller Nichten es, sich unter Deckenbergen zu verstecken. Es reicht schon, dass sie sich einfach eine große Decke überwirft und jemand sie sucht. Muss natürlich wortreich und laut passieren: „Wo ist sie denn, wo steckt sie nur, ich seh sie gar nicht mehr?“. Schon ertönt herzhaft ein glockenhelles Lachen: „Hier bin ich, in meinem Versteck“. Und dieses Spiel lässt sich herrlich variieren: man kann sich hinter dem Sofa ducken, hinter Bäumen oder Sträuchen in Deckung gehen, oder die wahrhafte Königsdisziplin versuchen: alle möglichen Möbel oder Gartenutensilien mit ins Versteckspiel integrieren. Also Decken zum Beispiel über eine Sofalehne, einen Stuhl, viele Kissen und noch viel mehr legen – und eine Höhle bauen. DANN versteckt sich nicht nur meine Nichte. Mit ihr in der Höhle sitzen der Coco-Hase, die eine Puppe, der Bär, der Esel, die andere Puppe … alles, was irgendwie reingeht. Und alle verstecken sich. Vor dem Erwachsenen, der suchen muss. Manchmal muss die Oma mit in die Höhle unter dem Tisch. Das ist ein wahrhaft göttliches Vergnügen. Und man kann es endlos lange spielen. Und immer wieder neu variiieren. Und alle Erwachsenen mit einbeziehen. Kinder auch – aber mit Erwachsenen macht es, zumindest ihr, anscheinend mehr Spaß. Und – ja, das geb ich ganz ehrlich zu – mir meistens auch 🙂

Die Brigitte…

Les ich durchaus sehr gerne, aber finde ich gerechtfertigt, dass sie jetzt garantiert vom NSU-Prozess berichten darf? Und will ich darüber in einem Frauenmagazin lesen? Wichtiger: will ich so viele Meinungen dazu lesen? Puh, so geht Schlagzeile heute! Und wie viel dazu wohl allein heute schon publiziert wurden? Wie viele heute abend wohl über Deutschlands wirklich wichtige Themen diskutieren? also: Darf Brigitte das? Und darf der Ulli Hoeness das? War gestern abend tatsächlich zum zweiten Mal Thema einer Runde bei Jauch, so illuster, dass ich gleich mal beschlossen habe, mich anderweitig berieseln zu lassen …
Mir fehlen heute etwas die Worte. Und Punkt.