Familiengeschichten: Schwammerl


Ich hab ja schon verraten, dass mein Papa ein Pilzsucher mit Ambitionen ist. Gerade wird’s ihm fast zu viel, neben den ganzen Festvorbereitungen und sonstigen Verpflichtungen auch noch täglich in die Schwammerl zu gehen. Rückkehrend mit zwei vollen Eimern verteidigt er sich mit einem verlegenen Lächeln gegen die schon leichten Vorwürfe meiner Mutter, dass es gerade doch wirklich anderes zu tun gebe: „Mein Platz ist mir Verpflichtung, da wachsen viel zu viele. Wenn ich die nicht hole, dann finden andere sie. Und die kommen dann wieder. Nein, das muss ich machen, ist und soll mein Platz bleiben. Der muss verteidigt werden.“ Also, da bleibt ihm doch gar nichts anderes übrig, als täglich „seine“ Schwammerl zu hegen und zu pflegen?

… Nur langsam geht der Platz in der Tiefkühltruhe aus, und tagtäglich Pilze essen, das will er dann doch nicht.

8 Kommentare zu „Familiengeschichten: Schwammerl“

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