Ein Grund meiner großen Frühlingsliebe sind diese zwei: ich esse nur regionalen Spargel, also nicht den, der ganzjährig im Supermarkt zu bekommen ist. Früher direkt vom Spargelhof der Eltern einer Freundin, heute meist aus der Abensberger Region, das liegt am nächsten dran an der Heimat, aber auch Schrobenhausen ist nicht gar so weit … und am allerbesten schmeckt Spargel mir übrigens mit frischer Bärlauchbutter. Auf Neudeutsch würde man das wohl als „Perfect Match“ bezeichnen? Ich nenne es jahreszeitlich essen. Es ist mir ein alljährliches Fest, zu meinen „geheimen“ Plätzen zu pilgern, den köstlichen Knoblauchgeruch tief einzuatmen. Und dann vorsichtig und mit Aufmerksamkeit für die Pflanzen zu sammeln. Was wichtig ist: nur die Blätter abpflücken, nie die ganze Pflanze ernten und immer vor der Blüte, sonst wird der Geschmack bitter … vor den giftigen „Doppelgängern“ wird ja oft genug gewarnt!
Spargel mach ich entweder ganz klassisch im Sud, mittlerweile aber am liebsten auf dem Blech: die gut geschälten Stangen nebeneinander auf ein flaches Blech, mit Meersalz und etwas braunem Zucker und ein paar Klecksen Butter, noch ganz wenig Wasser dazu, abgedeckt bei 200 Grad für mindestens 45 Minuten ins Rohr.
Für die Bärlauchbutter ein Packerl Butter mit einer guten Handvoll Bärlauch pürieren, nach Geschmack mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken. Ich gebe keine Zitrone dazu, weil das für mich nicht mit dem Bärlauch harmoniert. Schmeckt auch perfekt zu Kartoffeln. Pesto mach ich übrigens auch nach Bauchgefühl. Etwa 3 Handvoll Bärlauch mit Nüssen (passt alles von Wallnuss, Pinienkernen, Macadamia, Paranut, Erdnüsse, Cashews …) gut bedecken und zerkleinern. Dann solange mit Öl (am besten Rapsöl, das ist geschmacksneutral und hält gut) pürieren, bis es die gewünschte Konsistenz hat. Ich gebe Käse bei Bedarf frisch zu, also beispielsweise Parmesan zu Nudeln. Dieses Jahr habe ich ein Bärlauchöl angesetzt (eine Handvoll Bärlauch gut getrocknet klein hacken und mit Sonnenblumenöl in eine Literflasche abfüllen, Bärlauch nach etwa einer Woche abseihen) und Bärlauchsalz (kleingehackten Bärlauch, sehr gut getrocknet, mit Salz gut vermischen) gemacht. Hm. So bleibt der Geschmack doch über die Saison hinaus erhalten.
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Ein Beitrag zu den Glückspilz-Momenten im April 2017. Danke an die Initiatorinnen Petra, Maire und Mel für den schönen Impuls, Glückspilz-Momente in dieser so treffenden Rubrik festhalten zu dürfen.
Spargel auf dem Blech im Backofen garen – das hat mir in meiner Sammlung von Spargelrezepten noch gefehlt, und das werde ich mit meinem Lieblings-Lieblings-Lieblings-Saisongemüse ganz bestimmt in Bälde ausprobieren. 😀 Und auch das Kombinieren mit Bärlauchbutter.
Danke für die herrlichen kulinarischen Inspirationen!
Liebe Grüße!
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Sehr sehr gerne – und schon mal: an guadn 😋
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Das mit dem Blech muss ich ausprobieren, gegrillt kenne ich, aber nie im Backofen. Danke für den Tipp 😙🙋
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Sehr gerne – und schon mal guten Appetit 😋
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Spargel auf dem Blech? Das habe ich noch nie gehört. Wie muss ich mir das vorstellen? Wird der dann knusprig?
Wir holen unseren Spargel direkt beim Bauern. Der verlangt in der ganzen Saison einen einheitlichen Preis. Wir essen ihn meistens als Spargelgemüse. Da müssen die Stangen nicht gerade sein. Für 4,50 € das Kilo kann man nicht meckern.
Liebe Grüße
Harald
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Da ich ein kleines bisschen Wasser zugebe wird er trotzdem schön saftig, aber der volle Geschmack bleibt im Spargel. Und ja, kann sein, dass er oben etwas anknuspert. Probiers einfach mal aus, hat ja jeder einen anderen Geschmack (ich mag beispielsweise keine Hollandaise …). Übrigens ist es beim Spargel wie bei jedem Gemüse: nur weil es nicht der optischen Norm entspricht schmeckst trotzdem, vielleicht sogar besser 😉 liebe Grüße in den sonnigen Freitag
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