Buch-Tipp: Auf Null


Man merkt, dass das Renovieren irgendwann und hoffentlich dem Ende zugeht. Ich mach jetzt meistens „halb-halb“ Wochenenden: einen Tag rumgschafteln, einen Tag erholen. Sonntag hieß das: Lesen unterm Kastanienbaum. Ein Buch, das mich gefunden hat. Ein Roman, für mich stecken viele, unzählige, durchaus auch von mir immer wieder durchgespielte Gedanken drin. Eine junge Frau ist nicht an ihrer Krankheit gestorben, sondern „kämpft sich“, mit allen Ängsten, zurück in die Normalität. Eine fiktive Geschichte. Eine der unzähligen möglichen Varianten. Der Klappentext: „Im Krankenhaus hat Nina bei Problemen den Notknopf gedrückt. Doch im echten Leben? Gesund – aber nicht geheilt. Das ist Ninas Diagnose nach überstandener Leukämie. Für die Zwanzigjährige klingt das wie: Freu dich bloß nicht zu früh. Ohnehin hat die Krankheit alles verändert. Mit ihrer besten Freundin Bahar ist sie zerstritten, ihr Bruder ist strenggläubig geworden, und Nina würde eher einem Hütchenspieler vertrauen als ihrem eigenen Körper. Dann lernt Nina Erik kennen und ist schneller in ihn verliebt, als ihre Angst vor einem Rückfall es erlaubt. Aber wie soll Liebe funktionieren, wenn einem der Mut zum Leben fehlt? Ein mitreißender, lebenskluger und hinreißend komischer Debütroman.“ Und eine Sequenz musste ich so oft lesen, weil sie vor Augen führt, was für ausgesprochene Gedanken sich Hinterbliebene wie betroffene Kranke anhören müssen: „Jedenfalls eine tolle Frau, da können wir beide uns noch eine Scheibe von abschneiden.“ Ein tiefsinniges Seufzen. „Es trifft eben immer die Falschen.“ Ich weiß jetzt nicht genau, inwieweit sich das „falsch“ auf mich bezieht. War es falsch, dass ich krank geworden bin, oder falsch, dass ich gesund geworden bin …“

Das Buch habe ich in einem Rutsch „verschlungen“, hier kann man ein paar Seiten reinlesen. Warum es mich so fasziniert? Kann mich einem von zahlreichen Kommentaren nur anschließen: was kann die Autorin Catharina Junk schreiben. Ich mag ihren Schreibstil, die Art, wie sie Gedanken laut werden lässt, mag die Traurigkeit und den Humor des Buches, hatte Tränen in den Augen und musste aber auch immer wieder laut loslachen. So muss lesen sein.

3 Kommentare zu „Buch-Tipp: Auf Null“

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