Auch wenn der Anlass meiner kleinen Entdeckung ungeplant und traurig war: gestern hab ich mich anlässlich einer Beerdigung ein kleines bisschen in ein Dorf verliebt. Obergangkofen heißt es, liegt ein Stück weg von Landshut und gehört zu Kumhausen. Hier wird die beste Freundin beim Lesen bestimmt schmunzeln – ja, manchmal muss man einfach noch ein Stück weiterfahren, haben wir nicht zu unrecht von unseren Vätern gelernt … Auf den ersten Blick ist die Lage wunderschön in den Hügeln, aber ein Straßendorf wie viele andere. Dann biegt man ab, fährt auf Kurven in den alten Ortskern rund um den Kirchplatz. Und dort verstecken sich wunderschöne alte Vierseithöfe, mit gerundeten Fenstern, geschnitzte Balkone, Erker und Türmchen. Gewachsen, da mischen sich die Stile mehrerer Jahrhunderte in der Architektur. Direkt neben der Kirche ein renoviertes altes Bauernhaus in grün, mit einer Marien-Skulptur im Vorgarten, es scheint, ein altes Haus hat eine teils moderne Holzfassade und einen wunderbar-aufgearbeiteten angesetzten Balkon bekommen. Die Haustür ist ein Schmuckstück (und ich konnte kein Foto machen …) . Es scheint zudem, dass im Ort einige Künstler tätig waren. Und dann die kleine Kirche St. Ulrich, bezaubernd, nicht überladen, aber erlesen. Und dann suche ich und finde heraus, dass das Kirchlein eine Zeitgenossin der Landshuter Martinskirche ist – und dass der Altar nicht, wie mein Papa meinte, ein Leinberger, sondern neugotisch ist … Auf dem Trauerzug zum Friedhof, der mich etwas an die Szene aus „Wer früher stirbt ist länger tot“ erinnert hat, durfte ich noch ein paar schöne Blicke werfen, vor allem eine Wiese mit Obstbäumen hat es mir angetan, alter Baumbestand, der aber sichtbar noch reife Ernte trägt. Vielleicht komm ich hier noch mal her und mache mit viel Zeit einen Fotowalk? Am besten nehm ich meine Schwägerin in spe mit – denn es war die Beerdigung ihrer lange kranken Oma, die diese Woche im Kreis der Familie zu Hause für immer einschlafen durfte.
Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita. Irgendwie passt ihr heutiger Beitrag über Ferienerlebnisse zu Hause ein kleines bisschen zu meinem?
Da werde ich mal die Tante Goo.gle befragen, wie man am besten dort hin wandern kann… Danke für den Tipp!
Hab einen schönen Sonntag! ♥
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Und schau dir auch die Orte rundum mal an, da bin ich über einiges Interessantes gestolpert. Klar, rund um Landshut lagen die Lehen, muss schon im Mittelalter sehenswert gewesen sein 🙂 wenn du magst und wir finden einen Termin, gerne mal an einem Herbsttag gemeinsam? Wir bieten dir auch einen Chauffeurservice vom Landshuter Bahnhof? Liebe Grüße von Doris
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Oh, das wäre ganz wunderbar! 🙂 Das halten wir unbedingt fest.
Tausend Dank für das liebe Angebot! Ich werde sehr gerne darauf zurück kommen, liebe Doris. ♥
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Das machst du, wir haben auch noch was ausstehen, was mir nicht einfällt, aber kommt Zeit, kommen die Gedanken bestimmt wieder ❤️
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Bis vor kurzem war mir die Bezeichnung von einem Vierseitenhof unbekannt. Gesehen habe ich bis heute noch nie einen. Was genau der sinn einer solchen Bauweise ist kenne ich auch nicht. Wäre sicher interessant das zu erfahren. Neue Entdeckungen zu machen finde ich sehr spannend.
L G Pia
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Liebe Pia, kann auch nur vermuten, dass es bei der Bauweise darum ging, alle Arbeitsschritte zu ordnen, leben im Haus, Tiere im Stall, Ernte in der Scheune und meistens ist das 4. Gebäude, um Fuhrwerke und „Maschinen“ unterzustellen, häufig gab es in großen Höfen aber auch ein separates Gesindehaus. In meiner Heimat sind die meisten Höfe in U-Form mit einem großen Hof gebaut, also auch für mich nicht alltäglich. Liebe Grüße zu dir
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