Der Nachbarsjunge, knappe 2 Jahre älter. Wir sind, seit ich denken kann, gemeinsam durch die umliegenden Gärten, Felder, Wiesen und Wälder gelaufen. Ich immer hinter ihm und seinen Jungs her, war natürlich die Jüngste. Eine Zeitlang haben sie mich trotzdem akzeptiert. Dann gabs eine fiese Aktion: was genau passiert ist? Ich kann mich nur noch erinnern, dass sein Opa kommen musste, um mich aus einem zu einer Schaukel umfunktionierten Reifen zu befreien. Ich vermute, sie hatten mich festgebunden. Das hat wirkungsvoll dazu geführt, dass ich mich anderen Spielgefährten zugewendet habe. Dennoch sind wir über die Jahre irgendwie freundschaftlich verbunden geblieben, ohne große Überschneidungen, unterhalten uns gerne – und ich glaube, wir mögen uns auch. Aber eben nicht mehr.
In den letzten beiden Jahrzehnten habe ich von ihm immer wieder gehört, wie spießig die Welt und vor allem die Gesellschaft sei, wie sehr er raus aus all diesen Zwängen möchte, wie wichtig ihm Freiheit und Unabhängigkeit ist. Wie sehr er das Dorfleben mit all seinem Tratsch verachtet. Freie Liebe, Freiheit der Gedanken, ein freies, natürliches Leben, jenseits irgendwelcher konventioneller Zwänge wolle er leben. Keine feste Beziehung, kein sich zueinander definieren, das, was man miteinander hat, voreinander definieren, überhaupt gar nichts definieren. Einfach geben und nehmen, ohne Verpflichtung. Da kannte er seine Freundin noch nicht. Sie ist anders. Ein ganzes halbes Jahr Asien-Auszeit haben die beiden genommen, ehe er sie gefragt hat. Und jetzt haben die zwei ganz traditionell am Standesamt ja zueinander gesagt. Mit Unterschrift, vertraglich besiegelt. Gut, hingefahren sind sie auf einem Oldtimer-Motorrad, die Braut im Beiwagen. Und direkt nach der Trauung ging’s im VW-Bus auf eine Fahrt ins Blaue. Also zumindest nicht so ganz angepasst an das, was „sich gehört“. Mich freut es sehr, denn er wirkt ganz in dich ruhend, glücklich und zufrieden. Schön.
Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita, die sich freut, eine bislang nur aus dem www bekannte Bloggerin persönlich getroffen zu haben.
Schöne Geschichte hoffentlich hat die Liebe jetzt dafür umso mehr Halt.
L G Pia
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Find ich auch, ich wünsch es beiden von Herzen – liebe Grüße zu dir
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Ich wünsche dem jung verheirateten Paar viele wundervolle gemeinsame Jahre. Und ich hoffe auch, dass ihnen ihre verschiedenen Ansichten niemals im Weg stehen mögen.
Liebe Grüße!
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Vermutlich haben sie sich angenähert und sind in der Mitte zusammengekommen, ich wünsch Ihnen, dass sie sich weiterhin immer gemeinsam und am besten auch weiterhin aufeinander zu entwickeln, aber sie wirken vollkommen tiefenentspannt, glücklich – liebe Grüße, genieß deinen bestimmt Fußballfreien Sonntag 😉
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So kann man sich wohl auch die spießigen Seiten des Lebens aneignen 🙂
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Oder es eben so gestalten, dass es mit dem, was man als Spießigkeit bezeichnet, nichts zu tun hat? 😉
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Ein Zettel auf dem beide unterschrieben haben, dass sie zusammen gehören, ist immer spießig! 🙂
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Vielleicht sehen sie es eher unter dem Motto „willst du mit mir gehen (ein Leben lang) – ja – nein – vielleicht“ ? 😉
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Irgendwie ist dein Kommentar „verschwunden“ …?
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… wer suchet, der findet 🙂
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