Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (3)


Freitag Abend auf dem Weg aufs Land. Einer hinter dem anderen her fährt in der Feierabendkolonne Richtung zu Hause. Im Gegenverkehr ist einer unaufmerksam? Hat es eiliger als alle anderen? Überholt. Dank meines Vordermanns machen wir eine dritte Spur auf, auf einer engen Landstraße schaffen zum Glück 3 irgendwie kurzzeitig nebeneinander zu fahren, auch wenn das für die Kolonne auf der rechten Spur bedeutet, dass sie mit der Beifahrerseite fast im Graben landen … Mein rechter Vorderreifen hat auch was abbekommen. Gut, immer noch besser, als eine Kollission. Aber trotzdem kein gutes Gefühl!

Sonntag Abend vom Land in die Stadt, es regnet, die Sicht ist schlecht. Alle fahren angepasst. Nur ein Skodafahrer mit Luzerner Kennzeichen, der ist mutterseelenallein im dichtesten Verkehr unterwegs. Wechselt ohne Blinkzeichen – und ohne Rücksicht auf den neben ihm fahrenden Jeep – auf die linke Spur. Das passt dem nicht, sein Kennzeichen verweist auf PS=Pferdestärken. Die führt er jetzt vor, überholt den Luzerner mit einem rechten Schlenker. Bremst ihn aus. Das sollte wohl ein „Hallo, aufgepasst, so nicht“ sein? Hilft nur nicht, wenn der andere seinen Fehler gar nicht mitbekommen hat. Seufz. Das, was jetzt folgt, ist absurd, und alles andere als ungefährlich. Aufblenden, ausbremsen, auffahren lassen, blinken, blenden, Bremsen, auf 0 bremsen, Gas … Und das einmal durch den Allacher Tunnel und weit darüber hinaus. Meine Herren, ganz ehrlich, hat euch dieser Wettkampf der Fahrbahn-Eitelkeiten irgendwas gebracht?

Zum Glück herrschen noch keine winterliche Verhältnisse, Schnee-, Eisglätte oder so was, ist schließlich Dank der „tollkühnen“ Mitfahrer schon riskant genug!

8 Kommentare zu „Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (3)“

  1. Ja, weißt du es liegt meist immer an der Herr..lichkeit, wenn man in solche prekären Situationen gerät..soifz, du Arme!
    Mir ist solch 3er-Reihe selbst noch gut in Erinnerung. Ich wich, ohne viel nachzudenken, mit Puls 300 auf dem Fahrradweg neben mir aus..unbeschadet! Aber der Verursacher..ein Sprinter beim Überholen..hätte mich ansonsten frontal erwischt.
    In solch Situationen merkt man sich leider die Kennzeichen nicht…leider!
    Liebe Grüße
    von der Nixe

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  2. Bei der bildhaften Vorstellung dieses „Autofahrer“-Verhaltens haben sich mir grad sämtliche Nackenhaare aufgestellt. Was bin ich froh, dass mir Begegnungen mit solch rücksichtslosen und leichtsinnigen Mitmenschen während meines weihnachtlichen Leihwagen-Abenteuers erspart geblieben sind!
    Liebe Grüße!

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    1. Groteskerweise kommt das mit dem Erschrecken ja immer erst, nachdem die Situation gemeistert ist. So etwa 500 Meter später hat der vor mir ganz übel das Lenkrad verrisssen. ich vermute, da ist ihm aufgegangen, wie gefährlich es tatsächlich war? Und meine Gänsehaut kam auch ungefähr an der Stelle raus … Puh, bin immer noch mehr als dankbar, dass das gut ausgegangen ist! Liebe Grüße zu dir

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  3. Es gibt immer unaufmerksame und besserwisserische Autofahrer. Die Schweizer haben ja ein streng kontolliertes Tempolimit. Anscheinend meinen sie dann bei uns können sie fahren wie sie wollen.

    Mir kam mal auf einer zweispurigen Straße ein Sattelzug auf meiner Spur entgegen. Ich traute meinen Augen nicht und konnte nur durch starkes Abbremsen einen Unfall verhindern. Was war passiert? Dem ging es anscheinend zu langsam und er hat einen anderen Brummi überholt.

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  4. Gestern früh auf meiner Waldstraße zur Schule, spiegelglatt, dunkel und Nebel. Ich tuckere mit 40 mit Blick auf die Straße und natürlich nach rechts und links wegen Wildwechsel. Hinter mit Lichthupe, andere „fliegen“ vorbei, hupen, schneiden mich. Geht`s noch?
    Wer im Graben landen will, bitteschön, aber Nötigung am frühen Morgen muss ja wohl nicht sein, wenn ständig vor glatten Straßen gewarnt wird.

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