In meiner Kindheit hat sich nie die Frage gestellt, wann wir alt genug für ein Haustier wären: auf einem Bauernhof leben Tiere. Ganz unterschiedliche, Hofbewohner wie die Menschen, für uns gab es demnach kein richtiges Alter, in dem wir ein Haustier bekommen hätten. Zum Glück gab es für die tierischen Mitbewohner noch die Erwachsenen, die sich um sie gekümmert haben. Denn ich erinnere mich zwar sehr gut, wie meine Schwester und ich damals Hasen bekommen haben. Dass die dann aber tatsächlich da waren und wir sie füttern und ausmisten mussten? Da war die Begeisterung schnell dahin. Die Katzen, ja, die haben wir gefüttert. Also immer dann, wenn sie uns über den Weg gelaufen sind und wir so drangedacht haben. Sonst wären die zum Glück auch nicht verhungert, waren ja rund um den Hof genug natürliche Futterquellen. Mit über 10 hab ich dann meinen Hund bekommen – das mit dem Füttern haben auch da die Erwachsenen übernommen. Aber ich war der Gassi-Geher, anfangs täglich, dann schwand irgendwie immer mal wieder das Interesse. Das Vergnügen wurde zur Pflicht. Aber ich bin drangeblieben, und als Erwachsene vermiss ich meine Hunderunde, und wie. Die mitleiderregendste Geschichte in unserem Haushalt: Nacht für Nacht strampelte der Herzenswunsch meiner kleinen Schwester Runde um Runde im Hamsterrad, bis es seiner stolzen Besitzerin zu laut und der Käfig aus ihrem Zimmer verbannt wurde. Ein paar Wochen später hat die Katze geschafft, das Türchen zu öffnen …
Jetzt hat die bezaubernde Nichte zwei Häschen bekommen, die sie heiß und innig liebt. Ihnen niedliche Namen gibt, sie mit zärtlichen Worten überhäuft. Und auch mal doll schimpft oder hin und wieder ganz schön grob anpackt. Das ist ihr Spielverhalten, so geht sie auch mit ihren Puppen um. Jetzt muss sie lernen, dass das kleine Lebewesen sind, die ihren Schutz und ihre Pflege brauchen. Immer, auch wenn sie lieber spielen würde. Oder ein Freund zu Besuch ist. Oder sie gerade schmollt. Oder, oder, oder. Zum Glück gibts auch da Eltern, die mit in der Verantwortung stehen. Und noch viel praktischer: Großeltern, die für die Ferienzeit in eine Tierpension umfunktioniert werden.
Ich bin mit Tieren aufgewachsen – Hund Katze – und habe ein Katzenklo-Trauma😅 und wäre mein Leben beständiger, wäre beides schon in meinem Haushalt. Leider bleibt die Versorgung der kleinen Tierchen meist bei den Erwachsenen hängen, aber den Umgang mit Tieren zu lernen gehört zur Kindheit. Wie Oma und Opa.
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Da kann ich dir nur zustimmen – und mir fällt in meinem Bekanntenkreis oft auf, dass Menschen, die in der Kindheit keine Haustiere hatten, auch als Erwachsene nicht so leicht den Zugang finden.
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Ja, das stimmt. Und Menschen, die keine Tiere mögen, die schau ich mir 3x an.
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Da spricht du ein interessantes Thema an liebe Doris, denn oftmals werden Haustiere für die Kinder angeschafft und die Arbeit bleibt an den Eltern kleben.
Da ist echte Konsequenz angesagt und man sollte dies den Kids im Vorfeld auch ganz deutlich erklären…
zumindest meine Meinung 😉
Eine sonnig-heißen Gruß
Uschi
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Da stimme ich dir zu, wichtiger ist aber meiner Meinung nach, dass den Eltern diese Verantwortung bewusst ist. Und auch, dass ein Kind nur bis zu einem bestimmten Punkt diese Verantwortung übernehmen wird. Ja, die 4jährige soll sich verantwortlich fühlen, aber die Eltern müssen sie dabei unterstützen. Denn dass Tiere Versuchsobjekte werden, inwieweit die Kleinen das schon im Griff haben? Mit allen Konsequenzen … Nein, damit bin ich ganz sicher nicht einverstanden – liebe Grüße von Doris
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Da wir in einer kleinen Mietwohnung wohnten, wurde mein Wunsch nach einem Hund nicht erhört. Ein Kaninchen durfte ich auch nicht haben, weil meine Mutter allergisch war. Ich bekam dann einen Wellensittich, aber so hübsch ich Vögel auch finde, als Haustier kann ich damit wenig anfangen. Und dreimal darfst du raten, wer den Käfig sauber gemacht hat und meinen Wellensittich gefüttert hat … mein Paps natürlich. 😉
Liebe Grüße,
Martina
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Natürlich der Paps, wer sonst? 😉
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