Darf ich Schokolade?


Auch an meinen Patenkindern bemerke ich hin und wieder, dass sich Sprache verändert. Für mich als Germanistin ganz schwierig: wenn da was fehlt. Also zum Beispiel ist „Kann ich Schokolade?“ oder „Darf ich Schokolade?“ kein vollständiger Satz. Ich warte immer, dass da noch was kommt. „Ich gehe Klo“ oder „Wir müssen Supermarkt“ ist für mich kein Deutsch. Könnte es aber in Zukunft mal werden? Sagt dieser Artikel, das sei Sprache im Wandel. Und dagegen kann man ja nun mal nichts machen. Wieviele englische Begriffe haben wir heute im ganz normalen Sprachgebrauch, vergleicht man das Deutsch aus Herrn Goethes Tagen, so ist ganz klar: Sprache ändert sich. Schon allein aus Gesprächen im Dialekt, denen ich hin und wieder lauschen darf, weiß ich ganz genau, wie überbewertet Verben oder Präpositionen sind. Und trotzdem muss es mir nicht gefallen. Und trotzdem kann ich versuchen, vollständige Sätze zu sprechen. Weil es so für mich einfach mehr Sinn macht. Und Punkt.

15 Kommentare zu „Darf ich Schokolade?“

  1. Bin ganz Deiner Meinung! Wenn Du lust hast, kannst Du das gerne noch weiter ausformulieren und bei uns bringen. Du darfst politropolis.

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      1. Einfach Text und ggf. gerne auch ein Bildchen zum Thema an info@politropolis.de schicken. Text im E-Mail oder als Anhang Word / Libre Office o.a., egal. Würd mich freuen! Link auf Deinen Blog & Nennung des Autors machen wir sowieso Liebe Grüße Udo

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    1. Die ersten Male war ich auch einfach nur erstaunt, denn mein großes Patenkind hat sonst ein ganz tolles Sprachgefühl und schon früh einen riesengroßen Wortschatz. Aber den Spruch „Kann ich Schokolade“ hab ich grad diese Woche mal wieder gehört …

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  2. Du hast Recht. Ich habe aber durch viele Varationsliguistischekurse gelernt damit etwas lockerer umzugehen 😉

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      1. jaja… das kommt dabei raus, wenn ich zwei Varianten im Kopf habe… Die Variationslinguistik hat mich auch nicht wirklich dran gewöhnt, es ist einfach nur mehr ein: okay, nehme ich das mal so hin. Aber ich komme trotzdem nicht von los die Grammatik im Kopf zu korrigieren 😉

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      2. Kein Problem, musste auch nachträglich verbessern, weil mein Kopf zwar weiß, was ich schreiben will, aber meine Finger sich manchmal weigern, das auf der Tastatur auch umzusetzen 😉 Und das mit dem Verbessern kenn ich sooooo gut!!!

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  3. Ich gebe Dir Recht. Die Jugend entwickelt ihre eigene Sprache. Ab und zu bringe ich ja einen Beitrag hierzu. Ob man das ändern kann, weiß ich nicht.
    Ich bin auch gegen Denglisch in Deutschland. Vielleicht meint man damit eine gewisse Intelligenz ausdrücken zu können oder es fehlt ganz einfach der deutsche Wortschatz.
    LG Harald

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    1. Das eine ist Weiterentwicklung des Wortschatzes, es gibt manche Wörter, die sich nicht fremd anhören, quasi problemlos eingedeutscht werden. Das andere sind fehlende Satzbausteine, wenn es zum Beispiel kein Verb, keine Präposition mehr gibt. Und das hört sich nicht nur falsch an, sondern ist es laut geltender Grammatik auch. Liebe Grüße von Doris

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  4. Waaaas – ich finde es auch sehr gruselig. Allerdings korrigiere ich auch, denn das schlägt sich ja irgendwann auch in der Schriftsprache nieder.

    Sagt doch letztens meine sehr nette und intelligente Praktikantin mitten im Satz „iwie“ – ich musste zweimal hinhören, es war aber tatsächlich ein „iwie“ (also die Chatabkürzung von irgendwie). Ich hab sie dann drauf angesprochen, sie hatte das gar nicht gemerkt.

    Ich finde, dass die Kinder untereinander durchaus so reden können – das grenzt schön ab und legt sich iwann 😉 – aber auch nur, wenn sie mit Erwachsenen eben ordentlich sprechen.

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