Tagebücher – 100 Jahre alt


Wir leben im Jahr 2014 – vor 100 Jahren war die Situation bedrohlich, beängstigend, unsicher, unplanbar.  So unmittelbar stand der 1. Weltkrieg bevor. Der so unglaublich viel verändert hat. Immer wieder erschrecken mich die Bilder der Mobilmachung, die jungen Männer mit blumengeschmückten Gewehren, geradezu umjubelt zogen sie durch die Straßen. Als ob sie mal eben als Team bei einer Sportveranstaltung antreten wollten. Und die Abschiedsworte von so vielen waren: Spätestens Weihnachten sind wir wieder daheim …

Ich habe vergangene Woche zufällig eine  TV-Dokumentation gesehen, die unter der Überschrift „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ über die Vorgeschichte und den Aufbruch, von der Front, aus der Heimat und vom Kriesgende berichtet. Das sind keine Geschichtsbücher, die neutral über politische Geschehnisse und deren Folgen erzählen. Das ist gelebte und erlebte Geschichte. Aus privaten Tagebüchern, von Menschen aus ganz Europa, mit ihrer Sichtweise, ihren Gefühlen, Ängsten, Träumen, Sehnsüchten und Befindlichkeiten … Mir fehlt noch die letzte Folge, das, was ich bislang gesehen habe, macht mich nachdenklich, beschäftigt und bewegt mich – auch wenn es Vergangenheit ist – sehr!

Habe eben eine Seite gefunden mit den Hintergründen – alle 4 Folgen sind noch bis zum 4.6. verfügbar. Vielleicht hat noch jemand Interesse. Sind hier abrufbar. Und es gab schon vor Wochen 6 Beiträge im Radio, mehr kann man hier nachlesen/hören.

10 Kommentare zu „Tagebücher – 100 Jahre alt“

  1. Ich weiß es noch wie heute als ich Kind war und meine Oma immer von den beiden Weltkriegen erzählte, die sie BEIDE erlebte und überlebte.

    100 Jahre sind in der Geschichte der Menschen schon eine lange Zeit und ich mag solche Dokumentationen, wo es noch Zeitzeugen gibt, die ohne politischen Hintergrund, ehrlich berichten.

    Danke liebe Doris für den Tipp, ich habe mir die Seite mit den 4 Folgen gleich gespeichert und werde sie mir heute und morgen anschaun…

    einen lieben Gruß zu dir
    Uschi

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    1. Die eigene Geschichte deiner Oma war sicher am spannendsten, ich finde es leichter, über diese Zeit aus persönlichen Schilderungen zu hören, als in sachlichen Aufzeichnungen darüber zu lesen. Lieben Gruß zurück

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      1. Wollte dir noch mal etwas schreiben zu der Film-Doku 14, die ich mir alle angesehen habe und tief beeindruckt war, wie die erlebte Geschichte da erzählt und gezeigt wird. Gebe auch zu, so einiges nicht einmal geahnt zu haben !

        „Wahnsinn“ ist mir öfter mal über die Lippen gekommen…

        danke noch mal für’s Aufmerksam machen

        Uschi

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  2. Mich bewegt das heute auch immer noch und bestimmt auch aus dem Grund den Uschi oben anführt. Ich erinnere mich, wie meine Omas über die Kriege berichtet haben und das hält in mir mehr wach, als wenn ich das nur gelesen hätte. lg Marlies

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    1. Ich glaube auch, dass das, was in Geschichtsbüchern steht, bei jedem diese Erzählungen aus der eigenen Familie, aus dem Umfeld wachrufen. Ich habe mich auch mal im Studium intensiv mit Literatur aus der Epoche beschäftigt, jeder hatte seine eigene Art, zu verarbeiten: die einen sind sehr nahe an der Realität geblieben, andere haben sich in eine fiktive, vielleicht bessere Welt begeben? Ganz liebe Grüße an dich und hab einen schönen Tag, Doris

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  3. Ich habe unlängst erst im Buch von Martha Schad über den 1. Weltkrieg gelesen, über die Frauen, die zwölf Stunden und länger am Tag in den Rüstungsfabriken schufteten, und dreimal am Tag Steckrüben- und Kohlgemüse zu essen bekamen, weil es kaum Kartoffeln gab – und die königliche Familie um Ludwig III. saß derweilen in der Residenz und ließ sich Hirschbraten mit Blaukraut und Schupfnudeln schmecken…

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    1. Ähnliches Bild: Ich kann mich vage an eine Zeichnung in der Münchner Satirezeitschrift Simplicissimus aus den Kriegsjahren erinnern, auf einer Seite ein Schlachtfeld mit sterbenden Soldaten, auf der anderen ein hoher Politiker, der genüsslich sein Geflügel in Einzelteilen verspeist …

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  4. Ich finde so was auch immer sehr interessant, liebe Doris. Ich habe es aber nicht gesehen.
    Meine bereits verstorbenen Eltern haben den 2. Weltkrieg als Kinder/Teenager erlebt und mir ein wenig davon erzählt, wie sie es erlebt haben. Wie sie nachts bei Fliegeralarm aus den Betten mussten und in den Keller, wie alles erschüttert wurde und die Schuhe und andere Dinge durch die Gegend flogen, als ein Nachbarhaus getroffen wurde. Hach, ich bin froh, dass wir hier, wo wir leben, keinen Krieg haben und hoffe sehr, dass das auch so bleibt. Ist ja leider nicht überall auf der Welt so. Krieg muss etwas ganz furchtbares sein. Sehr bedrückend.

    Liebe Grüße zu dir,
    Martina

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