Meine bezaubernde Nichte bewegt sich zwischen vielen Dialekten: der Papa spricht irgendwas zwischen Hochdeutsch und fränkischen Einschlägen, die Mutter dasselbe mit bairischen Elementen. Die Großeltern väterlicher- wie mütterlicherseits irgendwas in Richtung Lieber-nicht-Dialekt-mit-ihr-also-wahrscheinlich-Hochdeutsch. Im Urlaub ist mir aufgefallen, dass sie mit mir manchmal ganz nett im Dialekt quatscht, allerdings ist sie auch noch durch die Kindergärtnerin aus dem Bayerischen Wald eingefärbt. Eine sehr lustige Komposition an Sprache entwickelt sich da, auch grammatikalisch (ihr wisst wahrscheinlich, dass die bairische Grammatik manchmal höchst sonderbare Formen findet?)
Hin und wieder bring ich ihr besondere Worte bei, heute kaum mehr im Sprachgebrauch – aber ich find sie gut, kenne sie noch und geb das weiter. Eins dieser Wörter ist „luren“, also schauen. Und was man dann so findet, wenn man in unserem allwissenden Internet nach der überlieferten Bedeutung recherchiert: luren = südhochdeutsch. Wieder was gelernt, ich spreche nicht bairisch, sondern südhochdeutsch. Das ist fürwahr eine Überraschung für mich waschechte Holledauerin 😉

Sehr lustig. Meine Mutter kommt aus dem Rheinland und auch da heißt „luure“ = schauen, gucken.
Gefällt mirGefällt mir
Danke, da hab ich auch was dazugelernt, schau an 😉
Gefällt mirGefällt mir
Hab ich noch nie gehört den Ausdruck. Aber ich bin halt ein *Fischkopp* oder fast wenigstens, bei uns wird Plattdeutsch geschnackt..ich kann es allerdings kaum verstehen.
Liebe Grüße aus Niedersachsen
Gefällt mirGefällt mir
Mit Plattdeutsch bin ich im Studium mal in Kontakt gekommen, hat ja sehr viele Anteile aus dem Mittelhochdeutschen. Ich verstehe zwar auch nix, aber ich finds einen sehr charmanten Dialekt. Ganz liebe Grüße
Gefällt mirGefällt mir
Hallo Doris,
auch ich habe wieder was gelernt. Mit dem Begriff „luren“ konnte ich nichts anfangen.
Egal wie alt man ist, man lernt eben nie aus.
Liebe Grüße
Harald
Gefällt mirGefällt mir
Genau – liebe Grüße
Gefällt mirGefällt mir
Luren kannte ich bisher auch noch nicht. Aber ich komm ja auch aus Sachsen .. was ja bekanntlich ein Stück weg ist 😉 Aber von meiner Tochter kenne ich das auch ein wenig mit der Sprachverwirrung. Ursprünglich kommen sie und ihre Mutter (meine jetzige Lebensgefährtin) aus dem Ruhrgebiet. Aber mittlerweile haben sich auch bei ihr einige Wörter von hier eingeschlichen :))
Gefällt mirGefällt mir
… das nennt man regionale Prägung. Ich finds sehr interessant, wie leicht sich Kinder mit dem Lernen von Sprachen oder Dialekten tun (wenn man sie lässt ;-))
Gefällt mirGefällt mir
Auf alle Fälle 🙂 Ich habe damals als wr uns kennenlernten ja auch einige Begriffe aus dem Pott zum ersten mal gehört, die mir vorher auch nichts gesagt haben. Immer wieder sehr interessant .. man lernt nie aus 🙂
Gefällt mirGefällt mir
Kinder können einfach ALLES und was die Sprache betrifft, sind sie Weltmeister im Lernen.
Da muss ich grad an meine Schwester denken, die Tagesmutter ist und mir oft solche *Sprachepisoden von ihren Kleinen erzählt ;).
Ach ja, luren kannte ich auch.
Liebe Grüsse
Uschi
Gefällt mirGefällt mir
Das kann ich mir denken 😉 Hab einen schönen Mittwoch liebe Uschi
Gefällt mirGefällt mir
JA! Südhochdeutsch – pah! Wieso hat mir das niemand früher gesagt. Witzig, ich bin der südhochdeutschen Sprache so verwurzelt, dass mir „luren“ gar nicht auf den ersten Blick als „Dialektwort“ eingefallen wäre. Meine Lieblingsworte in Südhochdeutsch: „Gummizischbn2 – Gummistiefel (sagt man aber glaube ich nur in dem Ort in dem ich aufgewachsen bin) „Weschglubberl“ – Wäscheklammern und „zeitlang haben“ – Sehnsucht haben.
Gefällt mirGefällt mir
Ha, Waschglubberl und Zeitlang ham kenn ich 😉 aber deine Gummistiefel sind an der Grenze von Ober- zu Niederbayern einfach nur d‘ Gummestiefe … Ganz liebe Grüße
Gefällt mirGefällt mir
🙂 Ja, ich glaub auch der Rest des Südhochdeutschen Sprachraums sagt „Gummestiefe“ aber bei uns im Dorf heißen sie eben Gummizischbn“ 😀
Gefällt mirGefällt mir