London: I like


Meine ersten Male setzen sich fort: gestern nacht hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben einen mitternächtlichen Feueralarm im Hotel. War nix, nur quasi mitten im schönsten und eigentlich ja erholsamen Schlaf um mich rum ein Riesenlärm. Bis ich kapiert habe, was überhaupt los ist, hat echt gedauert. Das Hotelzimmer konnte ich zum Glück schnell erkennen, da durch den Alarm alle Lichter angehen. Nur war ich erst mal geschockt. Und dann eine interessante Beobachtung an mir selber: ich hätte mich in der Vergangenheit eigentlich so eingeschätzt, dass mir alles egal ist und ich in so einem Fall erst mal einfach raus gehe. Ohne etwas mitzunehmen. Ha, im Gegenteil. Nach dem ersten Blick in den Gang im Schlafanzug habe ich mich erst mal in aller Ruhe angezogen, dann überlegt, was alles mitmuss (ja, ich habe meine Handtasche zusammengepackt und war sogar kurz am überlegen, meinen Koffer zu packen, völlig gaga, für den Fall, dass es echt gebrannt hätte?). Dann standen erst mal hunderte von schläfrigen Hotelgästen und ich, teilweise in Nachthemd, Pantoffeln, aufeinander gewürfelt in der Lobby … eine knappe Stunde, denn dieser Alarm ist so laut, das hält man im Zimmer schlicht nicht aus. Dann wars vorbei – irgendwie zumindest ein Learning: jetzt hab ichs mal erlebt und hoffe, dass mir das nie wieder passiert. Für den Fall dass hätte ich aber gerne zumindest daraus gelernt.

Dann gestern morgen der Weg ins Büro – London ist einfach zu groß. Theoretisch auf der Karte dachten meine Kolleginnen und ich: eine Stunde reicht locker. Tatsächlich sind die Dimensionen so viel größer, dass wir uns ordentlich verspätet haben … Auch eine Premiere: ich bin lieber pünktlich!

Das neue Büro in Hatton Garden ist superschön gelegen, am Abend sind wir auf einem kurzen Spaziergang durch das Viertel gelaufen, kleine Straßen, schnucklige Backsteinhäuser, alles um die Ecke. Früher lag zwar Victoria Street, Buckingham Palace, um die Ecke – aber das Büro lag mitten in einem Bank District, einfach ein großer hässlicher Häuserblock neben dem anderen … Jetzt kann man mittags wunderbar eine Runde laufen gehen, um sich die Umgebung anzuschauen. Mal sehen, ob ich das heute schaffe – habe mich nämlich auch bei den Uhrzeiten zum ersten Mal irgendwie vertan: mein Meeting dauert bis 3 Uhr, mein Flieger startet in Heathrow um kurz vor 5. Englische Zeit – hab ich eben beim Einchecken erst gemerkt, hatte bislang viel Zeit eingeplant, die habe ich definitiv nicht.

Über den gestrigen Abend muss ich nochmal separat schreiben, so toll war unser Restaurantbesuch (!!!), aber auch die Taxiheimfahrt war ein Traum: durchs nächtlich erleuchtete, wunderschöne London. Ich muss es an dieser Stelle einmal sagen: es gibt wenig Städte, die so „natürlich“ schön sind, wie diese Riesenstadt. Auf dem Weg zum Restaurant durch Holborn, später Covent Garden bei Nacht, Londons berühmteste Telefonzellen, am St. James Park entlang, dann wieder meine Tags zuvor gelaufene Strecke Richtung Chelsea Bridge. Einfach nur schön! Wird Zeit, die Stadt mal wieder zu Fuß zu durchstreifen, nicht immer nur hierherkommen zum Arbeiten!

Ach ja, noch eine Frage: wer fährt morgens gegen 9 Uhr in einem alten grünen Landrover mit einer riesigen Polizeieskorte durch London? wir hatten viele lustige Ideen, viel Spaß beim Miträtseln 🙂

4 Kommentare zu „London: I like“

  1. London ist definitiv eine der schönsten, anziehendsten und lebendigsten Städte der Welt! ^^ Die Mischung aus Alt und Neu, Tradition und Moderne, Wasser, Grün sowie das Phänomen der Internationalität in Kombination mit typisch Britischem an jeder Ecke – das alles macht es für mich aus. Eine schöne Zeit dort. Ich werde gerne öfter hier hereinschauen und ein bisschen mitverfolgen. Außerdem interessiert mich nun natürlich auch die Auflösung des Rätsels …
    (PS Solch einen Feueralarm habe ich auch einmal in Oxford mitgemacht … ^^)

    Liebe Grüße
    Michèle

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    1. Dem kann ich mich nur anschließen – und immer wieder faszinierend, neu, aufregend. Und ich muss zugeben, dass es mich schon fasziniert, wen man so treffen könnte 🙂 In unserem Fall war es wahrscheinlich Prinzessin Anne, die unterwegs zum morgendlichen Spaziergang war. So zumindest die Vermutung meiner englischen Kollegen 🙂 Liebe Grüße von Doris

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